Ebay-Kleinanzeige: Worauf achten und mögliche Betrüger erkennen?

Ebay-Kleinanzeige und möglichen Betrug erkennen? Einige Tipps

Betrug und Ebay-Kleinanzeige. Nach unserem Beitrag „Spiel-Account gehackt – was könnte dahinter stecken?“ beschäftigen wir uns konkret um Ebay-Kleinanzeige. Diese zwei Wörter hat man schon öfters zusammen gehört. Wie jeder wissen wollte der dort öfters einkauft und verkauft, sind die beliebtesten Zahlmethoden „Paypal“ und erst an zweiter Stelle „Überweisung“. Wer das Prinzip von Ebay Kleinanzeigen nicht kennt: Man registriert sich nur mit einer Email-Adresse und das wars. Man kann schon direkt Artikel reinstellen. Der Sinn und Zweck von Ebay-Kleinanzeigen ist es, dass die Leute sich anschreiben können über ein Messagesystem und sich lokal treffen, um die Ware direkt zu übergeben. Wie man es aus diese Schwarzen Brett mit Verkaufsanzeige bei Kaufland kennt. Dass die Plattform gern zweckentfremdet wird, um bspw. Artikel auch im großen Stil zu verkaufen und diese auch zu versenden, um die 10%-Gebühren auf Ebay zu sparen, sollte kein Geheimnis sein.

Nun, bei der Bezahlung über Paypal gibt es nochmals zwei Möglichkeiten, wie man bezahlt: Einmal „per Freunde“-Überweisung oder als „Kauf-Überweisung“. Gibt sicherlich passendere Bezeichnung, aber wir bleiben einfach bei dieser Bezeichnung. Es ist nicht unüblich, dass Verkäufer auf die „Freunde-Transaktion“ bestehen. Wieso? Ganz einfach: Bezahlt man regulär per „Kauf-Transaktion“, muss der Verkäufer vom gesehenen Geld eine kleine Gebühr zahlen. Bei 20 € sind es schon mal 1 € Gebühren an Paypal. Was noch dazu kommt ist der sogenannte Käuferschutz für den Kunden. Wenn der Verkäufer ein Betrüger ist oder etwas nicht stimmt, kann der Kunde per Käuferschutz sein Geld zurückverlangen. Bei der Transaktion „per Freunde“ gibt es kein „Käuferschutz“. Die meisten Käufer auf Ebay-Kleinanzeigen nehmen es also hin, auf eigenen Risiko das Geld entsprechend per „Freunde“ über Paypal zu überweisen.

Betrug und Spielraum

Wie man es sicherlich vielleicht vermutet ist da unglaublich viel Spielraum für Betrügereien. Nun könnte man sich einfach registrieren – eine Nintendo Switch für 250 Euro verkaufen – das Geld per Paypal-Friends fordern – und die Ware nie schicken. Und es funktioniert – das Geld ist weg und zurückfordern geht auch nicht mehr. Möchte man es über Ebay-Kleinanzeige anzeigen, so weisen sie u.a. auf die AGBs hin, dass Ebay-Kleinanzeige nur für Lokale Verkäufe per BAR-Zahlungen gedacht sind und keinesfalls für Versandoptionen mit Paypal. Beschwert man sich über Paypal, so kann das sogar nach hinten losgehen und das eigene Konto könnte eingefroren werden, da das Nutzen von Friends-Überweisung wie der Name schon andeutet auch wirklich nur für „Freunde und Familien“ gedacht sind, und nicht für Handelsverkäufe.

Vor ein paar Tagen allerdings ist ein Bekannter im privaten Umfeld auf eine „Falle“ hineingetappt“. Zwar ist nur ein kleiner Betrag gestohlen – da der jeweilige Verkäufer allerdings auch ganz andere, höherpreisige Anzeigen geschaltet. Es ist nicht auszuschließen, wenn nicht sogar wahrscheinlich, dass andere Interessenten auch auf diese Anzeigen eingegangen sind.

Mit dem heutigen Beitrag wollen wir euch Tipps und Tricks verraten, wie ihr mögliche „Lockangebote“ erkennt und somit mögliche Fallen aus dem Weg gehen könnt. Hierbei sollen sich die sogenannten Tipps sich natürlich nicht auf so etwas wie „billiges Angebot => Verdächtig“ beschränken, sondern zeigen euch ein paar mehr mögliche Indizien, die euch helfen könnte.

Es sei an diese Stelle jedoch gesagt, dass diese Tipps eben das sind, was sie sind: Tipps. Sie sind keine Garantie, nicht doch an einem Betrüger zu ertappen. Der mit Abstand bester Tipp ist natürlich, mit dem Verkäufer sich privat zu treffen.

Wir gehen an diese Stelle nun an mehreren Indikatoren konkret ein und stellen am Schluss noch einmal eine kleine Zusammenfassung.

Insider 1: Ebay-Kleinanzeigen: Profilbewertungen

Das wohl mit Abstand banalste und selbstverständlichste Tipp ist die Profilbewertung. Vor einiger Zeit hat Ebay-Kleinanzeige die sogenannten Profilbewertungen eingeführt. Verläuft ein Verkaufsgespräch schlecht bzw. gibt es ein auffälliges Verhalten seitens Verkäufer (aber auch Käufer), so kann dementsprechend eine Bewertung abgegeben werden. So zumindest in der Theorie. Leider entpuppen sich die Profilbewertung als einer der schlechtesten Indikatoren – zumindest nicht ohne in Kombination mit anderen Indikatoren – einen seriösen und einen möglichen Betrüger zu erkennen.

Ebay Betrug erkennen am Profil

Fakt ist, dass die Profilbewertungen seitens der Community dazu missbraucht werden, Verkäufer schlecht zu bewerten, wenn sie ihre Ware für 50 Euro nicht etwa für 5 Euro verkaufen wollen. Die Profilbewertungen stehen deshalb auf der Kritikliste sehr weit oben, wenn nicht sogar in den Top 3 von Ebay-Kleinanzeigen. Manche wirklich sehr freundlichen und zuvorkommenden Verkäufer erhalten nicht selten eine mittelmäßige Bewertung. Auch ist die Transparenz dieser Bewertung ein Kritikpunkt: Es existiert keine Auflistung, weswegen jemand schlecht bewertet wurde. Erst mit einer umständlichen Anfrage an das Ebay-Kleinanzeige-Support erhält man nach einigen Tagen eine Liste mit den letzten 10 Bewertungen und ihre Gründe.

Negative Bewertung umgehen zugunsten der Antwortrate

Wie zu Beginn schon erwähnt kann aber auch jeder, der nur eine Emailadresse besitzt, bereits Bewertungen vornehmen, wenn eine Konservation zustande gekommen ist. Seit Ebay-Kleinanzeigen die Profilbewertungen eingeführt hat, wird der Allgemeine Tipp im Umlauf gebracht, unseriöse Käuferanfragen einfach gar nicht einzugehen. Auf diese Weise ist es auch nicht möglich, vom Käufer eine negative Bewertung zu bekommen. Das allerdings steht dann im Konflikt mit der sogenannten Antwortrate, die jedoch viele billigend in Kauf nehmen. Obwohl Ebay-Kleinanzeige über diese Problematik bescheid weiß, müssen ehrliche Verkäufer an diese Stelle selbst aktiv wirken.

Positive Bewertung – Vorgegaukelt

Betrug im doppelten Sinne: Wie allerdings schon erwähnt benötigt es nur eine Emailadresse, um auf Ebay-Kleinanzeige direkt loszulegen. Manch einer kann auf diese Weise auch positive Bewertungen sich erkaufen bzw. sich selbst hochschieben. Nichtsahnende Käufer sehen einen Verkäufer mit überwiegend positiver Bewertung, und tappen hier auf die Falle. Aus diesem Grund ist es wichtig, nicht auf die Bewertungen der Profile zu schauen. Nichts isolierend, sondern in Kombination mit anderen Punkten.

Insider 2: Zeitpunkt des Beitretens, „Aktiv seit…“

Womöglich ein sehr kontroverser allerdings nicht abzuschreiten ein wichtiger Punkt. Wie lange ist ein Nutzer schon auf Ebay-Kleinanzeige aktiv? Wann hat er sich auf diesem Portal registriert?

Hand aufs Herz: Ein Nutzer, der seit 2013 auf Ebay-Kleinanzeige aktiv ist, wird man womöglich eher trauen als ein Nutzer, der exakt seit dem heutigen Datum auf Ebay-Kleinanzeige beigetreten ist – korrekt? Ein Nutzer, der seit diesem langen Zeitraum schon dort aktiv ist, wird wohl kaum seinen alten und vertrauenserweckenden Account aufopfern. Es ist natürlich sehr pauschal was ich schreibe, und es gibt keinen Grund nicht zu denken, dass ein „alter Hase“ nicht ebenso wenig vertrauenswürdig sein kann. Auch kann ein Nutzer, der sich gerade erst auf Ebay-Kleinanzeigen registriert hat, sogar ehrlicher und aufrichtiger sein.

An diese Stelle sei also besonders Vorsicht geboten. Zieht man die Tatsache in Betracht, dass Profilbewertungen erst nach einer bestimmten Anzahl im Profil angezeigt wird, sollte darauf geachtet werden ob bei dem Verkäufer tatsächlich überhaupt eine Profilbewertung vorliegt, selbst wenn sein Profil 3, 5 oder 8 Jahre alt ist.

Insider 3: Antwortrate und Antwortzeit

Eine Statistische Erfassung, den ich selbst als für Unsinnig erachte – zumindest seit der Einführung von Profilbewertungen. Da viele Verkäufer dazu tendieren – einschließlich mich – auf unseriöse Käuferanfragen nicht mehr einzugehen und somit ungerechtfertigte Profilbewertungen so zu umgehen, spielen die Antwortrate und -zeit heute eine fast untergeordnete, wenn nicht sogar eine irrelevante Rolle. Für einen potentiellen Käufer, der auf Ebay-Kleinanzeigen selten mal etwas einkauft und sich mit diese Materie nicht auskennt (deshalb unser Beitrag, um zumindest ein klein wenig aufzuklären), durfte diese Statistik jedoch nicht sehr unwichtig erscheinen.

Die Antwortzeit besteht aus der durchschnittlichen Zeit, wie lange der Verkäufer gebraucht hat, um auf die erste Mitteilung eines Käufers einzugehen. Die nachfolgenden Nachrichtenaustausch fließt nicht mehr in die Statistik. Ähnlich ist auch die Antwortrate: Hier wird sie lediglich daraus zusammengesetzt, ob ein Verkäufer überhaupt auf eine Mitteilung eines Käufers geantwortet hat. Die nachfolgenden Nachrichten mit demselben Käufer hat ebenso kein Einfluss auf die weitere Bewertung/Statistik.

Hier zeigt sich, wieso nicht selten auch seriöse Verkäufer über eine niedrige Antwortrate verfügen, wenn du dich an dem ersten Insider „Profilbewertungen“ zurückerinnerst.

Insider 4: Das wichtigste: Die Bezahlung

Vorher musste ich einige Indikatoren benennen und näher darauf eingehen – wie sie zustande kommen – worauf zu achten ist. Erst dann können wir uns nun dem wichtigsten Punkt widmen: Die Bezahlart. Es ist sehr wichtig, auf die erwähnten Indikatoren zu achten, um selbst entscheiden zu können, wie man bei einem Verkäufer zahlen möchte.

Wie schon erwähnt bestehen viele Verkäufer darauf, per Paypal mit der sogenannten „Freunde & Familie“-Funktion zu überweisen. Der Käufer erhält einen „Käuferschutz“, der Verkäufer allerdings muss eine bestimmte Gebühr bezahlen.

Viele Käufer allerdings bestehen auf den Käuferschutz – eine Funktion seitens Ebay, sollte bei einem Handelskauf etwas schief laufen, der Käufer – in der Regel – problemlos sein Geld zurückzubekommen. So vermeidet man unter diesen Umständen auch Betrug. Genau genommen sollte auch genau das gemacht werden: Käufer sollten den Käuferschutz in Anspruch nehmen. Sollte er tatsächlich an einem Betrüger kommen, so kann er das Geld hier zurückfordern. Bei „Freunde & Familie“ allerdings gibt es kein Käuferschutz – und somit keine Rückbuchung des Geldes. Der Kauf einer Playstation 4 für lukrative 200 Euro kann als Schwindel angesehen werden und weg sind die 200 Euro.

Es ist nachvollziehbar, wenn es tatschlich ein Produkt existiert den man so gerne haben möchte und dann auch noch so günstig. Ein ehrlicher Verkäufer möchte jedoch ungerne auf das zusätzliche Geld verzichten. So wird ein ehrlicher Verkäufer dem Kunden in der Regel anbieten, die Gebühren des Käuferschutz zu übernehmen.

Auf der nachfolgenden Webseite ist es möglich, die genauen Paypal-Gebühren auszurechnen. Man gebe lediglich den zu überweisenden Betrag ein, und kann so ermitteln wie viel Restbetrag beim Verkäufer tatsächlich ankommt. Dieser Link sollte sowohl für Käufer als auch Verkäufer gängig sein.
https://gebuehren-rechner.info/

Ein Betrüger wird sich in der Regel, mit deutlichem Widerstand, nicht auf den Käuferschutz einlassen. Doch nun kommen wir zum Dilemma. In diesem Beitrag möchten wir gerne beide Seiten näher beleuchten. Aus diesem Grund möchten wir auch die Sorgen der Verkäufer näher beleuchten.

Abwägen: Die größte Sorge trägt nicht nur Käufer, sondern auch Verkäufer

50 Euro überwiesen – der Verkäufer versendet die Ware, sicher eingepackt – Käufer meldet sich, die Ware sei defekt, und meldet sich bei Paypal aufgrund Käuferschutz. Weg ist Geld und Ware für den Verkäufer. Es ist nicht zu leugnen, dass nicht nur unter den Verkäufer auch Betrüger tummeln. Ebay-Kleinanzeige ist auch ein Paradies für Käufer, die als Betrüger agieren. Ein hochpreisiger Artikel über Ebay-Kleinanzeige ist für den Verkäufer mit gewissem Risiko verbunden. Die Frage, wieso er überhaupt an diese Stelle es auf Ebay-Kleinanzeigen mit der Versandoption verkauft, wollen wir uns hier erstmals nicht näher beschäftigen.

Ich denke, dieses sogenannte Dilemma macht sich hier also ganz klar deutlich: Gerade ich an einem Verkäufer mit betrügerischer Absicht, oder an einem Käufer mit betrügerischer Absicht? Das ist eine sehr interessante Frage und sehr wahrscheinlich hat sie Bestand seit es die Webseite „Ebay-Kleinanzeige“ überhaupt existiert.

Trotz aller Vorsicht: Verkäufer und die Angst vor Betrug

Doch es gibt ein kleines Detail, was selbst die wenigsten Verkäufer wissen: Selbst, wenn ein Käufer per Freunde&Familie überweist, kann das Geld von Paypal dennoch zurückgeholt werden. Es gab hier ebenso schon vermehrt Betrugsfälle. Dieses ist auch gar nicht so kompliziert wie es scheint.

Der Käufer, Besitzer seines Paypal-Kontos, müsse lediglich einen „Unberechtigten Kontozugriff“ beklagen. Weg sind die 200 Euro, die 400 Euro, oder die 800 Euro, die über Paypal Freunde-Funktion überwiesen wurde. Betrug für den Verkäufer.

Weg ist das Geld und somit auch die Ware. Der Betrüger hat sein Geld wieder und natürlich auch die Ware.

Das schlimmste also, was einem Verkäufer passieren kann.

Für den Verkäufer bleibt an diese Stelle nichts anderes übrig, als Strafanzeige gegen Unbekannt zu stellen. Die Erfolgsaussichten sind jedoch nahezu null.

Fazit: Ebay-Kleinanzeige das nutzen, wofür sie wirklich ist

Nun, was also tun als Käufer und Verkäufer? Es wäre an diese Stelle einfach zu sagen, man solle Ebay-Kleinanzeige so benutzen, wofür sie auch ausgelegt wurde: Lokale Anzeigen, Lokale Treffen vereinbaren, Lokale Waren- und Geldübergabe. Einen besseren Tipp gibt es nicht.

Doch muss es unbedingt die Versandoption sein, so hoffen wir, einige wichtige Punkte näher erläutert zu haben, die auf einen möglichen Betrug hinweisen könnte. Es ist völlig okay, auf Ebay-Kleinanzeigen Käufe und Verkäufe zu tätigen und die Ware zu versenden. Die Benutzer können unter sich das Geld auf unterschiedlichen Wegen überweisen und die Ware versenden. Doch so freundlich ein Nutzer auch tatsächlich erscheint, so kann auch das nur ein „Trick“ sein, um Vertrauen aufzubauen und somit näher zum eigentlichen Ergebnis zu kommen: An das Geld.

Auf Ebay-Kleinanzeige gibt es sehr viele unterschiedliche Dinge zu kaufen. Es ist aber zu empfehlen, nur kleinere Artikel zu kaufen, die nur einen geringen Wert besitzen. Wir können keinen größeren oder eindeutigeren Rat an diese Stelle erteilen, sich von größeren Geschäften in dreistellige Summe fernzuhalten. Hierfür gibt es andere Portale wie etwa Ebay. Oder man nutzt das Portal Ebay-Kleinanzeige so, wofür es tatsächlich steht, und vermeidet überhaupt jemals an einem Betrüger zu kommen.

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